Fukushima Tierrettung ist Nebensache
Seit dem
verheerenden Erdbeben und dem riesigen Tsunami schaut die Welt auf Fukushima.
Was die Menschen sehen, sind leere Strassen, beschädigte Reaktoren – und
streunende Tiere. Gerade aufgetauchte Aufnahmen einer Webkamera zeigen, wie
herrenlose Hunde und Katzen auf dem Gelände des Unglücks-Atomkraftwerks in den
Trümmern umherirren. Genau dort, wo die radioaktive Strahlung am stärksten ist.
Rettung
Nebensache
Niemand kümmert
sich um die Tiere, niemand gibt ihnen Wasser oder Futter. Sie sind auf sich
allein gestellt. Ein hochrangiger Mitarbeiter des Reaktor-Betreibers Tepco
erklärte die Rettung der Tiere auf einer Pressekonferenz zur Nebensache:
«Wir
konzentrieren uns momentan darauf, den Reaktor wieder funktionstüchtig zu
bekommen. Obwohl also Hunde und andere Tiere auf dem Gelände unterwegs sind,
haben wir momentan nicht die Ressourcen, um uns um sie zu kümmern», sagte er.
Gezwungen, die
Tiere zurückzulassen
Rund 80‘000
Einwohner sind in einem 20-Kilometer-Radius um den beschädigten Reaktor
evakuiert worden, darunter wohl auch die Herrchen und Frauchen der streunenden
Tiere. Die japanische Regierung hat die Zone zum Sperrgebiet erklärt. Ausser den
Spezialkräften, die versuchen, die Lage unter Kontrolle zu bringen, darf niemand
die Zone betreten. Auch Tierschutzorganisationen wird der Zutritt verwehrt.
Schon in der
Vergangenheit waren vereinzelte Bilder und Videos im Internet aufgetaucht, die
herrenlose Tiere – darunter auch Kühe – in oder nahe der Evakuierungszone
zeigen, unter anderem in der schwer verwüsteten Stadt Minamisoma. Die Besitzer
waren bei der Evakuierung häufig gezwungen, ihre Lieblinge zurückzulassen.
Tierschützer
wollen handeln
Viele
Tierschützer fordern die japanischen Behörden zum Handeln auf oder fordern
Zutritt in die Sperrzone. Auch kam es vereinzelt schon zu spontanen
Rettungsaktionen.
Bis die Krise im
angeschlagenen Atomkraftwerk überstanden ist, werden die Tiere wohl noch weiter
leiden müssen – falls sie überleben. (kra)
Was geschieht mit
den Tieren in der Todeszone von Fukushima?
Rund 80.000
Menschen lebten in der nun restlos gesperrten Zone rund um das Kraftwerk von
Fukushima. Doch nicht nur Hab und Gut musste von den Bewohnern weitgehend
zurückgelassen werden, in der betroffenen Gegend befinden sich auch rund 300
landwirtschaftliche Betriebe mit Tierhaltung. 3000 Rinder, 30.000 Schweine und
600.000 Hühner wurden ihrem tragischen Schicksal überlassen …
The Intelligence
– ?23.04.2011
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