Weißes Känguru im Vogelpark
29-05-11
Der Star
im Vogelpark Marlow
… ein
Albino – Känguru …
seit ihrer Geburt vor ca. sieben Monaten ist
SIE –
Alberta, die Sensation im Vogelpark Marlow in
Nordvorpommern!
Es ist eine wirkliche Seltenheit, denn nur eines
unter ca. 10.000 Artgenossen weist diesen
genetischen Defekt auf. Das Fell dieses – inzwischen
etwa 60 cm großen Känguru-Babys ist nicht kräftig
braun, wie bei den Anderen, sondern weiß und die
normalerweise dunklen Augen sind bei
Alberta
leuchtend rot.
In der freien Natur geboren, hätte
Alberta
kaum eine Überlebenschance gehabt – auf Grund des
hellen Felles wäre sie schnell einem Räuber,
vermutlich einem Dingo, zum Opfer gefallen.
Parksprecherin
Franzi Zöger
vermutet, das
Alberta wegen ihrer, durch fehlende
Farbpigmente, roten Augen sehr lichtempfindlich ist
– denn meistens hält sie sich im Halbschatten auf,
lediglich, wenn die Sonne verschwunden ist, tollt
sie mit den anderen 15 Kängurus der Gruppe herum.
Dabei ist sie, genau, wie ein normales Känguru –
Junges neugierig und unternehmungslustig. Neulichs
war sie ausgebüxt und mehrere Tierpfleger mußten
hinter ihr her, um sie wieder einzufangen und in das
Gehege der Gruppe zurück zu bringen. Während dieser
Aktion wurde dann auch festgestellt, daß sie kein
Männchen, sondern ein Weibchen ist – und aus Albert
wurde
Alberta.
Eine Besonderheit bei Kängurus ist es, daß diese bei
der Geburt winzig klein sind* und nur Bruchteile
eines Gramms wiegen. Diese Winzlinge kriechen dann
an der Mutter hoch und nisten sich in ihrem Beutel
ein, wo sie sich dann weiter entwickeln.
Alberta
war dann Anfang April so weit, das sie zum ersten
Mal aus dem Beutel ihrer Mutter herausschaute. Und
dabei wurde dann die Sensation – das Albinotum –
entdeckt! Inzwischen ist sie nicht nur der Liebling
der Pfleger, sondern auch des Publikums!
Noch nicht geklärt ist, warum ihre Mutter ihr das
Säugen verweigert. Möglich ist, das Diese wieder
schwanger sein könnte, was sich dann aber erst in
einigen Monaten herausstellen wird.
Alberta
ist aber inzwischen so groß, das sie nicht mehr
unbedingt auf die Milch der Mutter angewiesen ist.
Alberta
ernährt sich, genau wie die anderen
Bennett-Kängurus** der Gruppe von vegetarischen
Pellets, Gemüse, Obst und Gras. Aber, wie es mit ihr
weiter gehen soll, ist noch ungewiß. Im Falle einer
Verpaarung von
Alberta
könnte sich ihr Albino-Gen vererben. Das muß nicht
unbedingt der Fall sein, wäre aber möglich.
Bis Ende diesen Jahres verbleibt
Alberta
aber auf jeden Fall in Marlow. Danach wird
entschieden, ob sie an einen anderen Zoo abgegeben
wird, oder ob man sie sterilisiert, sofern sie in
der Gruppe verbleibt.
Noch aber ist sie die Sensation im Vogelpark Marlow,
die jeden Tag viele Besucher anzieht.
* Gerade mal zwei Zentimeter messen die Kängurus,
wenn sie den Geburtskanal der Mutter verlassen und
unbemerkt durch das dichte Fell in den Beutel der
Mutter klettern, wo sie sich dann an der Zitze
festhängen und heranwachsen.
** Bennett-Kängurus stammen von der südöstlich von
Australien gelegenen Insel Tasmanien, das etwa 1/5
der Größe Deutschlands umfaßt und ca. 1 Million
Einwohner hat.
D.M.
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